Gemeinde Einhausen (Druckversion)
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Wir von Gegenüber

Autor: René Röver
Artikel vom 23.06.2022

In den Sprechstunden der Caritas-Seniorenberatung erfährt Alexandra Mandler-Pohen die Geschichten von vielen einsamen Menschen. Das war auch schon vor Corona so, doch die Kontaktbeschränkungen, die Besuchsverbote in den Altenheimen und die Angst vor dem Virus haben die Einsamkeit vieler Menschen verstärkt. Auch Claudia Ebner, Koordinatorin der Anlaufstelle „Älter werden in Einhausen“ (Projekt SoNAh) beobachtet Ähnliches. Auch wenn in einer Gemeinde wie Einhausen generell gute nachbarschaftliche Beziehungen vorherrschen, ist Einsamkeit vor allem im Alter doch immer wieder Thema. Die Kinder wohnen weit weg, der Lebenspartner ist verstorben, soziale Beziehungen brechen weg, der Freundeskreis wird stets kleiner. Und dennoch ist es der Wunsch so vieler Menschen, auch im Alter so lange wie möglich in der gewohnten und vertrauten Umgebung zu bleiben.

Was braucht es, dass ältere Menschen möglichst lange und selbstbestimmt im eigenen Zuhause wohnen bleiben können? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Caritasverband Darmstadt schon sehr lange und fördert Ideen, damit dies in einer immer älter werdenden Gesellschaft gelingen kann. Es geht darum, vor Ort gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern Initiativen und Strukturen aufzubauen, die ein gutes Leben im Alter ermöglichen. „Durch Netzwerke und die Förderung von ehrenamtlichem Engagement fokussieren wir das Thema seit Jahren.  Nun möchten wir aber einen noch viel niedrigschwelligeren Ansatz bewerben, da sich durch Corona das ehrenamtliche Engagement ein Stück weit verändert hat“, so Claudia Ebner.

Einige der älteren ehrenamtlich Engagierten fühlen sich nach zwei Jahren Corona der alten Aufgabe entweder nicht mehr gewachsen oder möchten aus Risikogründen die Kontakte immer noch reduzieren. Daher haben die beiden Caritasmitarbeiterinnen auch von der ursprünglichen Idee, einen Besuchsdienst aufzubauen, zunächst Abstand genommen. „Das könnte für manche eine zu hohe Hürde sein. Wir möchten daher mit einem Nachbarschaftsprojekt beginnen und die Menschen dazu ermuntern, untereinander auf sich Acht zu geben. Habe ich zum Beispiel Frau Müller lange nicht gesehen, so ist es schon ein schönes Zeichen als Nachbar*in zu klingeln und zu fragen, ob denn alles in Ordnung ist“, stellt Alexandra Mandler-Pohen die Idee von „Wir von Gegenüber“ vor.

Eine gestärkte Nachbarschaft, ein Hin- und kein Wegschauen könne sehr wertvoll sein. Nun geht es darum, das Projekt bekannt zu machen und allen, die sich die Zeit für einen Blick zur Nachbarschaft gönnen, finden bei der Caritas Ansprechpartner*innen, die zur Seite stehen, wenn auffällt, dass an einer Stelle auch ein Hilfebedarf erforderlich ist.

„Wir von Gegenüber“ möchte ein kleines Zeichen gegen die Einsamkeit im Alter setzen. Alexandra Mandler-Pohen und Claudia Ebner rufen mit einer Plakataktion zum Hinschauen auf und möchten gut funktionierende Nachbarschaften initiieren, moderieren und lebendig halten. Im Caritaszentrum Einhausen ist ein fachlicher Austausch und eine Bündelung der Erfahrungen möglich.

 

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